Die Reise zum Tabellenletzten nach Röderau-Bobersen sollte nach dem sicheren Sieg gegen Lampertswalde zum Auftakt ein weiteres Spiel sein, die Automatismen für die anstehenden schweren
Partien zu verfeinern. Wie schon im Rückspiel gegen Riesa oder im Pokal gegen Zeithain sollte ein Schlusslicht erneut zum Stolperstein für die TuS werden. Am Ende kam man nicht über ein 2:2
hinaus.
Leider fiel Kapitän Ettelt kurzfristig erkrankt aus und auch Torjäger Kaiser musste im Vergleich zur Vorwoche verletzungsbedingt ersetzt werden. Die Begegnung begann wie erwartet. Die Gäste nahmen das Zepter in die Hand und Röderau war nur darauf aus den Ball irgendwie vom eigenen Tor fern zu halten. Die Offensivbemühungen gestalteten sich für die Lilanen zunächst noch zu pomadig. In den ersten 20 Minuten wurden die Angriffe noch zu statisch und kompliziert vorgetragen. Für den Führungstreffer musste ein Standard herhalten. Schirmer lief in Scheithauers Eckball und traf mit seinem wuchtigen Kopfball aus Nahdistanz zum 0:1 (26.). Bei Gablers anschließendem Freistoß tauchte SV-Keeper Barth gerade noch rechtzeitige ins untere Eck ab (30.). Auch nach Rothes flacher Eingabe konnten Müllers Direktabnahme und der Nachschuss von Gabler nicht für eine beruhigendere Führung sorgen (32.).
Kurz vor der Pause kam Berndt bei Böhmes schöner Flanke nicht richtig mit dem Kopf hinter den Ball (42.). Es spielte nur eine Mannschaft im ersten Durchgang, doch verpasste man es noch
konsequenter zum Torabschluss zu kommen und schon für klare Verhältnisse zu sorgen.
Müllers Abschluss knapp unten links vorbei läutete den zweiten Durchgang ein (51.). Röderau aber kam urplötzlich immer besser auf, weil sich unerklärlicherweise mehr und mehr Verunsicherung bei Weinböhla breit machte. Den flachen Rückpass von Dominguez Rodriguez konnte Herzog im TuS-Tor dann unter sich begraben (54.). Was sich jetzt bereits andeutete, wurde dann Realität. Die Hausherren kamen nach einem Freistoß zum nun nicht unverdienten Ausgleich. Der Flankenball wurde per Kopf noch einmal abgelegt und Steude drückte ihn letztlich über die Linie (65.). Als sich Röderau durch eine Gelb/Rote Karte dezimierte (72.), konnte man hoffen, dass die Partie wieder zu Gunsten der TuS kippt. Das war zunächst auch der Fall. Aus dem Gewusel im Strafraum prallte ein Ball zu Berndt der sofort zentral abzog und zur abermalige Führung traf (1:2/75.). Trotzdem brachte dieser Treffer nicht die nötige Ruhe rein und der SVRB konnte fast postwendend zurückschlagen. Mit einem Freistoß der Kategorie Sonntagsschuss glich der Röderauer Unruheherd Soos in den Dreiangel aus (2:2/78.). Weinböhla probierte noch einmal in Überzahl den Lucky Punch zu erzwingen. Gabler hatte aber bei seinem Versuch zu viel Rücklage (81.) und Rothe versagten vor Torwart Barth die Nerven als er freistehend nach Böhmes Zuspiel links am Tor vorbei verzog (85.). Auch eine letzte Drangphase vor dem SV-Tor konnte nicht mehr zum Siegtreffer für den Favoriten genutzt werden.
Alles in allem war das von Weinböhlaer Seite in der zweiten Hälfte einfach zu wenig um hier als Sieger vom Platz zu gehen. Röderau verdiente sich den Punktgewinn aufgrund ihrer kämpferischen Einstellung. Es reicht eben auch gegen einen solchen Gegner nicht, wenn nicht alle Spieler annähernd Normalform zeigen. Nach dem pokalfreien Wochenende und dem darauffolgenden Osterfest erwartet die TuS dann am 11.04. den SV Strehla zum Heimspiel, bei dem es hoffentlich wieder anders zur Sache gehen wird.
TuS spielte mit: Herzog - Eisenblätter, Quietzsch, Berndt, Schirmer - Böhme, Möbius (8. Anderssohn), Gabler, Rothe - Scheithauer (60. Reimann), Müller