Gegen den SV Strehla wollte die TuS das unglückliche 0:1 aus dem Hinspiel versuchen zu korrigieren und dem Aufstiegsaspiranten ein Bein stellen. In einem kampfbetonten Kreisoberligaspiel unterlag man aber letztlich deutlich unter Wert mit 1:3.
Da die Spielweise der Strehlaer den Weinböhlaern aus der Vergangenheit und vor allem dem Hinspiel hinlänglich bekannt war, wusste Trainer Piehl auf dem Papier ganz genau wie den Gästen beizukommen ist. So ging seine Elf auch entschlossen in die Partie. Ettelts Kopfball etwas zu hoch angesetzt nach einer Ecke versprach erste leise Torgefahr (12.). Die TuS versuchte mit couragierter Zweikampfführung das Spiel an sich zu reißen. Einen Warnschuss feuerte Strehla dann einmal über das Tor ab, der allerdings nicht für Beunruhigung sorgte (26.). Weinböhla übernahm mehr und mehr das Kommando ohne zunächst allerdings auch gefährliche Chancen zu kreieren. Dann aber mal ein schöner Angriff, der mit Rothes Eingabe in einer Direktabnahme von Ettelt knapp über das Gehäuse mündete - da fehlte beileibe nicht viel zur Führung (31.). Auf der Gegenseite spritzte ein Gästeangreifer dann in eine Flanke, jedoch passierte das Leder die Grundlinie rechts am Tor vorbei (37.). Praktisch aus heiterem Himmel erreichte eine der vielen weiten Schläge von SVS-Libero Bierstedt seinen Stürmer Schmidt, der im Lauf-und Zweikampfduell zunächst gegen Berndt die Oberhand behielt und schließlich den herauslaufenden Herzog mit einem Heber ins lange Eck überwand (0:1). Eine kalte Dusche für die bis dato so entschlossen auftretenden Weinböhlaer. Ettelt verpasste mit seinem Kopfballversuch nach Gablers Freistoß die direkte Antwort, weil ein Abwehrspieler noch in höchster Not klären konnte (44). Es ging mit der ziemlich schmeichelhaften Führung für die Gäste somit in die Kabinen.
TuS-Coach Piehl forderte seine Jungs auf, nichts am System und der Spielweise zu ändern. Schließlich war man die aktivere Mannschaft und hatte die Partie scheinbar im Griff.
Sogleich wollte man also im zweiten Durchgang an die ersten 45 Minuten anknüpfen. Rothe arbeitete sich an einem Gegenspieler vorbei und kam zum Abschluss, doch der immer wieder unsicher wirkende Iwan im Tor der Strehlaer war diesmal im unteren Eck auf der Hut (50.). Den Gästen kam der Zwischenstand natürlich entgegen. Nicht umsonst stellen sie die beste Abwehr der Liga - nimmt man die Gegentore als Maßstab. Sie konnten sich jetzt noch mehr mit ihren schnellen Umschaltspielern auf Kontersituationen einstellen. Dann bekamen sie einmal einen Freistoß zugesprochen, der zudem etwas fragwürdig war. Herzog lenkte das immer länger werdende Spielgerät gerade noch an die Latte. Den gedankenschnell nachsetzenden Schmidt hatte wohl niemand auf der Rechnung. Seelenruhig nutze er das Geschenk zum 0:2 aus Nahdistanz (64.). Damit war der Spielverlauf doch ziemlich auf den Kopf gestellt. Kurz darauf konnte Herzog fast eine Kopie des Freistoßes diesmal übers Gebälk lenken (69.). Für die Köpfe der Lilanen war das zweite Tor natürlich Gift. Eine inkonsequente Abwehrleistung führte dann gar zum 0:3. In der Folge überwand Mayer Herzog im kurzen Eck und führte die Partie quasi ad absurdum (73.). Ettelts Kopfballtreffer zum verkürzenden 1:3 (75.) hätte noch eine gute Viertelstunde zur Aufholjagd gelassen. Doch ein letztes Anrennen gegen das Strehlaer Bollwerk sollte nichts mehr am bitteren Endstand und der besiegelten Niederlage für die heimischen TuS-Kicker ändern.
"Meine Mannschaft hat fast über die gesamte Partie das umgesetzt, was wir uns im Vorfeld vorgenommen haben. In der ersten Hälfte hatten wir den nun neuen Tabellenführer praktisch im Griff
und haben so gut wie nichts zugelassen. Wir waren präsent in den Zweikämpfen und haben diese auch mehrheitlich gewonnen. Ich kann der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen außer, dass wir
uns durch Schlafeinlagen und Unkonzentriertheiten bei den Gegentoren selbst um den verdienten Lohn von mindestens einem Punkt gebracht haben", so Piehls Einschätzung zur mehr als unnötigen
Niederlage. Am kommenden Sonntag muss Weinböhla nun nach Berbisdorf zum Spiel zweier Tabellennachbarn.
TuS spielte mit: Herzog - Lachmann, Gabler, Berndt, Schirmer - Schünemann, Möbius (62. Ohlmann), Eisenblätter, Rothe - Ettelt, Kaiser (55. Lützner)