Weinböhla krönt sich zum Kreis-Champion

Die Spieler ließen ihren Trainer nach dem Gewinn der Meisterschaft hochleben
Die Spieler ließen ihren Trainer nach dem Gewinn der Meisterschaft hochleben

Kreisoberliga:

SG Canitz - TuS Weinböhla 0:2 (0:1)

 

Treffsicherste Offensivreihe gegen beste Ligadefensive. Verfolger gegen Spitzenreiter. Canitz gegen Weinböhla.

Der Fußballgott wollte es wohl so, dass es drei Spieltage vor Saisonende zum Showdown in Sachen Kreismeisterschaft kommen und eine endgültige Entscheidung herbeigeführt werden sollte.

Die Ausgangslage war klar: die TuS hatte alle Trümphe auf ihrer Seite und ging mit 8 Punkten Vorsprung bei einem mehr absolvierten Spiel ins Rennen. Allerdings kassierten die Lilanen vor Wochenfrist beim 1:4 gegen Radeburg die erste Niederlage dieser Spielzeit. Demzufolge rechnete sich Canitz bei eigenem Erfolg sicher noch Möglichkeiten auf dem Kreistitel aus. Der Landesklasse-Aufstieg stand für die Würgau-Truppe durch den Verzicht der Rand-Riesaer bereits lange im Vorfeld fest.

 

Die TuS wollte ihrerseits unbedingt nun auch den Titel unter Dach und Fach bringen und ging dementsprechend hochmotiviert und bestens eingestellt ins Topmatch. 

Doch der Tabellenführer wurde gleich früh in der Partie durch eine krasse Fehlentscheidung des Unparteiischen gebremst. Einen missglückten Abwehrversuch von Frisch nahm Kausch mit den Händen auf. Referee Schulze wertete dies als absichtlichen Rückpass zum Torwart und entschied auf indirekten Freistoß für Canitz aus 7 m. Die Meinung hatte er allerdings exklusiv und brachte damit früh Unruhe ins Spiel. Für Canitz war es die Chance zur Führung. Doch gerechterweise blieb der Schuss in der Abwehrmauer hängen und konnte so geklärt werden. 

Die Gäste ließen sich aber von diesem Aufreger nicht beeindrucken und waren sichtlich um Spielkontrolle und ein optisches Übergewicht bemüht.

Mehr und mehr erzielte die TuS mit ihren Angriffen Gefahr vor dem Canitzer Gehäuse. Die Platzherren wurden überhaupt nicht ins Spiel gelassen und bissen spätestens bei der Weinböhlaer Defensive auf Granit. Der designierte Aufsteiger zeigte zum richtigen Zeitpunkt wieder seine über den Saisonverlauf zelebrierte Stärke.

Es sollte dann auch die verdiente Führung folgen. Nach einem langen öffnenden Ball von Wilde sah sich Weißmann allein auf weiter Flur nur noch dem Canitzer Schlussmann Rosenkranz gegenüber und ließ ihm flach geschossen keine Abwehrchance (24.). Das 1:0 im Rücken gab zusätzlich weitere Sicherheit. Als kurz darauf erneut Weißmann geschickt wurde und sich den Ball am weit herausgeeilten Rosenkranz vorbeilegte, wusste sich dieser nur noch durch ein Foulspiel zu helfen und war mit der gelben Karte sehr gut bedient, schließlich hätte Weißmann auf das leere Tor zusteuern können. Der Freistoß brachte im Anschluss nichts ein und auch weitere gut herausgearbeitete Gelegenheiten blieben unterdessen ungenutzt. Das Pausenresultat und der Spielverlauf spiegelten die Kräfteverhältnisse wider: Weinböhla war am Drücker, Canitz fand kaum statt.

Die TuS musste nun nur noch den Deckel drauf machen. Doch angesichts des Spielstandes war auch klar, dass Canitz noch einmal alles versuchen würde, die Niederlage abzuwenden. Es kam zunächst anders. Nach einem zu kurz abgewehrten Ball im Strafraum nahm Schirmer den abgeprallten Ball per Kopf und beförderte die Kugel unter dem Jubelsturm seiner Mitspieler über Rosenkranz hinweg ins Netz (52.). Es deutete nun alles auf den entscheidenden Auswärtssieg Weinböhlas hin. Jedoch musste weiterhin höchste Konzentration an den Tag gelegt werden, denn ein etwaiger Anschlusstreffer bewirkt oft noch eine zweite Luft beim Gegner. Canitz allerdings fand erst gegen Ende der Partie den Weg häufiger vor das TuS-Tor. Mit Eckbällen, Freistößen und weit getretenen Bällen wollten die Canitzer ein Tor erzwingen. Doch der bestens aufgelegte Kausch mit großartigen Paraden sowie die vielbeinige Abwehr hielten den Kasten bis zum Abpfiff sauber.

 

Es war geschafft! Mit dem erlösenden Schlusspfiff brachen bei der TuS alle Dämme! Spieler, Trainerteam, Funktionäre und Zuschauer lagen sich freudetrunken in den Armen. Weinböhla war vorzeitig Kreismeister! Alle Anstrengungen in der Vorbereitung, die nervenzehrenden Spiele unter dem Druck immer gewinnen zu müssen - alles fiel nun von den Schultern wie Zentnerlasten ab. Das große Ziel war endlich erreicht! 

Nach 20 Jahren Abstinenz verlässte eine Weinböhlaer Mannschaft wieder die Kreisebene, um sich im Landesmaßstab mit den Gegnern zu messen. Das Team hat sich damit zweifelsohne in die Vereinsannalen eingetragen und Weinböhlaer Fußballgeschichte geschrieben!

 

Die verbliebenen zwei Partien zu Hause gegen den FV Zabeltitz sowie zum Ausklang in Strehla können nun völlig befreit angegangen werden. Zwischendurch wartet allerdings mit dem Kreispokal-Finale noch das i-Tüpfelchen auf die Jungs. Nach dieser jetzt schon phänomenalen Saison hat die Mannschaft dann noch die Chance sich die Double-Krone aufzusetzen!

 

TuS spielte mit: Kausch - Gabler, Schneider, Ettelt, Frisch - Schmid (90.+2 Rothe), Möbius, Schirmer, Lützner, Weißmann - Wilde

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